Tarifvertrag lufthansa kündigungsfrist

“Deshalb rufen wir alle UFO eV-Mitglieder und Kabinenmitarbeiter der Germanwings GmbH an allen deutschen Standorten auf. Streik alle Germanwings Flüge, die ab Deutschland am Montag, 30. Dezember 2019 von 12:00 Uhr LT bis Mittwoch, 1. Januar 2020 Mitternacht abfliegen. Darüber hinaus werden alle Totkopffahrten und Verfahren (einschließlich Bodentransport) durchgeführt, die von Kabinenpersonal der Germanwings GmbH in der oben genannten Zeit durchgeführt werden sollen.” Im Gegensatz zum Pilotenstreik von British Airways Anfang des Jahres ist die Pilotengewerkschaft UFO nicht verpflichtet, 14 Tage lang über Streikmaßnahmen zu informieren. Die Streikaktion bei Germanwings soll deshalb am Montag um Mitternacht beginnen. Die Lufthansa hat mit Ihrem Betriebsrat und den Gewerkschaften Vereinbarungen zur Einführung von Kurzarbeit für Kabinen- und Bodenpersonal in Frankfurt und München unterzeichnet. Das gilt auch für die Geschäftsführung. Eine Einigung mit der Pilotengewerkschaft “Vereinigung Cockpit” ist noch nicht zustande gekommen. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO fordert bei jeder Lufthansa-Tochter sowie bei der Lufthansa selbst unterschiedliche Änderungen.

Die Gewerkschaft habe einen Waffenstillstand mit der Lufthansa erreicht, sagte nun aber: “In erfolglosen Verhandlungen hat der Arbeitgeber immer wieder deutlich gemacht, dass wir unserer Forderung nach einem Teilzeittarifvertrag nicht nachkommen wollen”. Der Umfang der Arbeitszeitverkürzung wird für die Mitarbeiter je nach Arbeitsausfall bestimmt und kann bis zu 100 Prozent betragen. Für einige der Beschäftigten begann die Arbeitszeitverkürzung rückwirkend im März 2020. Die Vereinbarungen gelten für mindestens 27.000 Mitarbeiter der rund 35.000 Mitarbeiter der Deutschen Lufthansa AG. “Ich freue mich, dass wir mit Ver.di einen langfristigen Tarifvertrag für unsere größte Mitarbeitergruppe abschließen konnten. Damit haben wir tariflichen Frieden für alle großen Lufthansa-Arbeitnehmergruppen in Deutschland erreicht”, sagte Bettina Volkens, Chief Corporate Human Resources and Legal Affairs Officer der Deutschen Lufthansa AG. “Mit Kurzarbeit wollen wir in diesen schwierigen und ungewöhnlichen Zeiten Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sichern. Unser Ziel bleibt der Versuch, Entlassungen zu vermeiden. Die Vereinbarung der Kurzarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung dafür. Wir werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ständig überprüfen müssen”, sagt Michael Niggemann, Chief Officer Corporate Human Resources and Legal Affairs der Deutschen Lufthansa AG.

Auf Basis der aktuellen Verträge erhöht lufthansa vorerst die Kurzarbeiterpauschale auf bis zu 90 Prozent des Nettogehalts, das durch Kurzarbeit verloren geht. Wie lange die Deutsche Lufthansa AG diese Aufzuhängezahlen bezahlen kann, hängt weitgehend von der Dauer der Krise ab. Aus Solidarität mit allen Arbeitnehmergruppen werden sich auch Aufsichtsrat, Vorstand und Geschäftsführung der Lufthansa an den Maßnahmen beteiligen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben freiwillig auf 25 Prozent ihrer Vergütung verzichtet, die Mitglieder des Vorstands haben auf 20 Prozent verzichtet und manager, die nicht von Kurzarbeit betroffen sind, haben zwischen 10 und 15 Prozent ihrer monatlichen Grundvergütung verzichtet. Der freiwillige Vergütungsverzicht für Aufsichtsrat, Vorstände und alle Führungskräfte in Deutschland gilt ab dem 1. April 2020 für mindestens sechs Monate bis Ende September.